Bei Euch scheint ja nochmals der Winter Einzug zu halten, währenddessen der Regen bei uns nachgelassen hat und die letzten Tage trocken geblieben sind. Dies hat auch unsere Fahrt nach Malongo etwas erleichtert, hat es doch auf dem Streckenabschnitt von ebenfalls ca. 40 km von der Hauptstrasse nach der Mission ein paar ganz enge Stellen, weil der Regen auch hier einen Teil der Strasse weggeschwemmt oder untergraben hat und somit seitlich sich jeweils ein recht tiefer Abgrund auftut. Zudem fehlen auch hier zwei Brücken, was bei starkem Regen das Überqueren des Flusses erschwert.
Auf der Mission selbst haben unsere 2 Mitarbeiter im Internatsgebäude noch Moskitonetze bei einigen Fenstern angebracht sowie die Schutzgitter montiert. Was das Mauerwerk des Gebäudes betrifft, ist dies noch in einem guten Zustand, wurde es doch anfangs der 70iger Jahre mit damals solidem Zementgemisch unter Schweizer-Leitung gebaut. Hingegen ist es im Innern in einem erdenklichen Zustand, muss also dringend neu gestrichen werden. Zudem muss das Dach saniert werden, bevor die neuen Betten platziert werden können. Wir denken, dass unsere Arbeiter dies, wie auch die nötigen elektrischen Installationen während unseres nächsten Schweizeraufenthaltes selbständig erledigen können. Vorläufig sind sie jedoch noch im Projekt des Sanitätspostens der Mission Kola engagiert.
In Malongo fiel uns auf, dass sich weniger Schüler auf dem Pausenplatz aufhielten als früher. Auf unsere Rückfrage meinte der Superior, dass die Schülerzahl tatsächlich rückläufig sei. Auf unsere Frage nach dem Warum lautete die simple Antwort ganz einfach: Hunger. Tatsache sei, dass viele Familien Hunger leiden und wenn die Kinder mit leerem Magen den weiten Schulweg zurückgelegt hätten, würden sie in der Schule oft einschlafen, weshalb sie es vorziehen, dem Unterricht fernzubleiben. Natürlich beschäftigte uns die Frage, ob der Staat dies einfach ignorieren könne. Zurück in Mapunda wollte es der Zufall, dass Willi im Netz auf eine Übertragung einer Zusammenkunft des Parlaments stiess. Darin kritisierte ein Abgeordneter der Oppositionspartei die Situation des Landes, indem er der Regierungspartei vorwarf, dass 17 Mio. der Bevölkerung (lt. Letzter Zählung total 36 Mio.) unter der Armutsgrenze leben, 13 Mio. arbeitslos seien (also auch kein Land besitzen, sonst würden sie als Landarbeiter gelten) und 4 Mio. Kinder nicht im Schulsystem integriert seien. Doch schon nach der ersten Anschuldigung rief die Vorsitzende: Das sind keine Punkte der Traktandenliste. Und als der Oppositionspolitiker unbeirrt weitersprach, wurde gleich sein Mikro ausgeschaltet. So etwas nennt sich hier anscheinend Demokratie, was die Regierungspartei immer so gross auf ihre Fahne schreibt.
Nächsten Donnerstag fahren wir nun zur Kola, um mit der Wasserversorgung und Elektroinstallation im Gebäude zu beginnen. Sobald genügend Mauersteine - die ja nun vor Ort hergestellt werden - vorhanden sind, werden die Maurer dazu kommen. Wir hoffen natürlich auf uns günstig gesinntes Wetter.
fehlende Brücken
Internat Hinterseite
nächste Umgebung der Mission
Kirche Mission Malongo
Patreshaus
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