Mittwoch, 26. März 2025

 

23. März 2025 / abgeschickt 27.03.2025

Ich schreibe nun doch ein paar Zeilen, auch wenn ich weiss, dass ich auch diesen Blog erst später auf den Weg schicken kann; so könnt Ihr ein wenig mit uns mit leben oder auch mitfiebern. Die letzten Tage haben unser Durchhaltungsvermögen schon ein bisschen herausgefordert, und zwar nicht in erster Linie wegen der Arbeit, die eigentlich recht gut vorankommt, sondern wegen des miesen Wetters. Andauernde Tropenschauer und Kälte drücken ein wenig auf die Moral. Alles fühlt sich feucht an und mit 15,16° und Nebelschwaden (sofern es nicht gerade sintflutartig regnet kommt man auch nicht ins Schwitzen. Vor einiger Zeit verdorrte die Saat noch, weil der Regen ausblieb und jetzt schwimmt alles im Wasser. Die Niederschläge haben auch den Rio Tambi anschwellen lassen, welcher inzwischen noch mehr Erdreich mitgenommen hat, so dass momentan mit dem Auto kein Durchkommen mehr ist. Zwar gehen die Wassermassen an einem sonnigen Tag gleich ordentlich zurück. Dann warten dort auch immer junge starke Burschen, die gerne einen kleinen Verdienst einstecken, indem sie Personen auf die andere Seite schultern, von wo aus es dann mit einem Töff-Taxi weitergeht. Ich persönlich verzichte allerdings gerne auf diese Transportart. Prekärer wird es, wenn jemand aus medizinischen Gründen den Weg nicht schafft. So versorgt Sr. Helena zurzeit ein Kind vor Ort, welches sie eigentlich gerne ins Spital überwiesen hätte. Doch für die Menschen hier kommt deswegen keine Weltuntergangsstimmung auf, das Leben nimmt seinen gewohnten Gang und ich bewundere, wie sie sich damit arrangieren. Ich jedenfalls möchte nicht so gerne klitsche nass heim in die Hütte kommen, wo ebenfalls alles feucht ist und du höchstens am Feuer (ohne Kamin) diene Kleider trocknen kannst. Positiv in dieser Situation ist jedoch, dass die afrikanische Sonne, wenn sie zwischendurch mal scheint, eine ausserordentliche Kraft entwickelt und alles schnell trocknet.

Zu erwähnen bleibt auch, dass die Möglichkeit besteht in anderer Richtung über einen Fluss zu kommen, sofern die dortige Holzbrücke nicht unter Wasser steht und anschliessend mehr oder weniger quer durch den Busch kurven, um zur Asphaltstrasse zu gelangen. Diese Variante braucht allerding gute Ortskenntnisse, da die ehemalige Strasse nur noch teilweise existiert. Wir hoffen nun, dass es für uns nächste Woche ein Sonnenfenster gibt und das bevorstehende Ende der Regenzeit uns bessere Konditionen schafft.

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